Ich beginne mit der Schilderung ab Ulm und mache es kurz bis zum Timmelsjoch. Wow – das war großartig, vor dem Pass zwar eine relativ blöde Gruppe Pedfahrer, die mit ca. 20 Maschinen unterwegs waren, aber einen einzelnen Fahrer wohl eher nicht vorbeilassen wollten. Komische Bande, es ging dann doch und den Pass hatte ich nahezu für mich alleine. Grossartieg Fahrt und weiter ging‘s durchs Passeiertal auf die Jaufenstraße, welche
ich ebenfalls nahezu für mich allein hatte und die Fahrt bis Sterzing echt genießen konnte. Von da an eine kurze fahrerische Erholung auf der Autostrada bis Brixen und von dort aus weiter durchs Pustertal Richtung Nationalpark Hohe Tauern. Ein besonderes Fahrerlebnis ist auch der Staller Sattel. Unterwegs dann eine wunderbares Hotel im Defreggental, mit einer angenehmen Sauna und einem tollen Abendessen. Eigentlich ist dieses Defreggental viel zu schön, um nur durch zu fahren, aber die „Jungs“ warteten ja am Abend in Opatija auf mich und so war der Abschiedsschmerz nur kurz. Leichter Nieselregen an der Drau entlang bis kurz vor Berg und dann kam die Sonne, gerade rechtzeitig, um nach der Abzweigung Richtung Hermagor die Maschine so richtig laufen zu lassen. Super Belag, lang geschwungene Kurven und rasend schnell. Ein wahrer Hochgenuss bis kurz vor Villach, dann kam die Abzweigung Richtung Kranjska Gora und es schien, als sollte ich für mein eben erfahrenes Lustgefühl gleich wieder leiden müssen. Regen satt. 54 Kehren hat der Vrsiska Pass, davon ca. 15 mit Kopfsteinpflaster. Ich liebe diesen Pass, aber nicht heute. Auf der Südseite das besondere Erlebnis eines Starkregens. Irgendwie glaubte ich, dass vor mir ein Wasserwerfer fährt und den Strahl direkt auf mich richtet. 40 km/h und trotzdem in manchen Augenblicken mit Sicht gegen Null. Ich bin mit meiner Kombi schon 12 Stunden im Regen gefahren und blieb innen trocken. Jetzt war ich nass, bis einschließlich der Unterhose (von außen). Aber der Vorteil war, es war absolut nicht kalt, meist über 20 Grad. Also kurze Pause, um Brille wieder auf Sichtklarheit zu putzen, alle Reisverschlüsse auf und durch den Fahrtwind trockenfönen lassen. Kurz vor Postojna war ich dann wieder trocken, klare, frisch gereinigte Luft und Sonne. Die Freude währte kurz. Nochmal ein Starkregen, wieder alles nass und am frühen Abend Einfahrt in Optaija. Tolles Hotel und fabelhaftes Abendessen im Freundeskreis, überhaupt war die Freude groß, sich nach langer Zeit wieder mal auf einer Pedtour zusammengefunden zu haben.
Am Morgen während des Frühstücks auf der Hotelterrasse
konnte man die Gewitter über den Inseln sehen und uns schwante Fürchterliches. Mitnichten, eine absolut trockene wunderbare Fahrt auf der Küstenstraße über Rijeka (Sonntagmorgen kann man da in Ruhe durchfahren, sonst eher durchkämpfen) Zadar, (Kaffee am Hafen) Sibenik und Trogir nach Split. Faszinierend die Wetterlage. Rechts von uns, über den Inseln und an der Küste Sonne, links von uns, in den Bergen Gewitter und Regen und wir dazwischen und trotzdem auf 360km trocken.
Wunderschöne Altstadt von Split, ein kurzer Bummel zum Restaurant, ein Abstecher in die alten Gässchen und ein Abendessen im Freien (wir sind ja mit so vielen einfachen Dingen zufrieden).
Wetterlage am nächsten Morgen gleich und ab gings auf der Küstenstraße nach Makarska und weiter nach Dubrovnik. Dazwischen noch so eine kleine Seltsamkeit der Politik. Irgendwo zwischen Klek und Zaton gibt es plötzlich eine Grenze. Hier stößt Bosnien Herzegowina ans Meer, für ein paar Kilometer, dann ist man wieder in Kroatien. Nein, wir wollen das nicht verstehen, wir wollen weiter nach Dubrovnik. Da wir alle diese schöne Stadt schon kennen und zum Teil mehrmals dort waren, verzichteten wir diesmal auf einen Besuch und genossen den Anblick von oben, was gut geht, denn die Küstenstraße ist hier hoch über Dubrovnik in den Stein gemeißelt worden. Bei Kotor wurde es verkehrsmäßig etwas lästig und schließlich der Grenzübergang Montenegro. Wer in Europa unterwegs ist und die Freiheit des Reisens in unseren Gefilden kennt, wundert sich und wünscht sich einfach, dass unsere Reisefreiheit so bleibt wie sie ist und nicht durch wildgewordene Österreicher oder rechtskonservative Dänen beschnitten wird.
Wie auch immer, abends waren wir dann in Ulcinj und das Hotel thronte direkt über der Stadt. Die Zufahrt zum Hotel, die unser „Roadcaptain“ wählte, hatte etwas Besonderes. Die eigentliche Straße endete an einem Parkplatz(den seht Ihr im Bild, forografiert vom Hotel aus) aber er ließ sich nicht beirren und führte uns über eine Fußgängertreppe, die recht steil
nach oben ging, durch ein Burgtor, an dessen anderer Seite Gott sei Dank nicht der Burggraben lag (wir lägen da jetzt alle drin), sondern sich ein weiterer Platz erstreckte. Nun denn, wir schienen angekommen, aber wie so oft, der Schein trügt. Weiter ging es durch ein Gässchen, dass wenig mehr Platz bot, als eine BMW breit ist. Dann wieder Treppen, diesmal bergab und da war dann Schluss. Zum Rumdrehen benötigten wir pro Maschine zwei Mann und eine kleine Toreinfahrt und der Verkäuferin des kleinen Ladens am Straßenrand stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Eigentlich glaube ich in diesem Moment Gedanken lesen zu können: „Die spinnen, die Deutschen“!
Am nächsten Morgen noch kurz eine Führung durch die Geschichte der Stadt. Ein Geschichtsprofessor, der in Deutschland studiert hatte, erläuterte uns warum Ulcinj eigentlich der Nabel der Welt ist. Aber eines haben wir gelernt, nämlich dass sich in dieser Region (südliches Kroatien/Montenegro/Albanien/Mazedonien) seit Jahrhunderten niemand wegen des Glaubens bekriegte, sondern alle Religionen friedlich nebeneinander leben (geht doch). Warum nur anderswo nicht?
Und weiter Richtung Albanien und wieder eine Grenze, zunächst nach Albanien hinein. Immer das gleiche Spiel, Fahrzeugdokumente, Ausfuhrstempel auf der einen, Einfahrstempel auf der anderen Seite. Dann ab nach Tirana auf langweiligen geraden Straßen und abenteuerlichem Verkehr. Und ab geht’s, hinein in einen Verkehr in Tirana, der klare und deutliche Regeln hat. Der Frechere hat Vorfahrt, der Stärkere bestimmt. Da hilft nur eins: Mithalten. Raus aus der drückend heißen, vollen und (mein ganz persönlicher Eindruck) wenig einladenden Stadt und weiter in Richtung Mazedonien. Wir lieben ja Grenzen! Die Fahrt endet heute am Ohrid See in Mazedonien (ein Teil davon gehört noch zu Albanien), einer der größten und jedenfalls der älteste See auf dem Balkan. Kristallklares Wasser empfängt uns, wir bleiben aber lieber draußen, da die Temperaturen am Abend durchaus einen leichten Pullover angeraten erscheinen lassen anstatt der Badehose. Essenstechnisch bleibt noch etwas Luft nach oben, aber das ist zweitrangig, die Strecke war schön und die Eindrücke vielfältig.
Was uns allerdings am nächsten Tag in Albanien (der Grenzen wegen) auch begleitete. Oftmals stehen alte und neue Häuser in unmittelbarer Nachbarschaft. Man hat den Eindruck, dass hier die hieher aus Zentraleuropas Produktionsstätten zurückgekehrten Kollegen neu gebaut haben und, um sicher zu stellen, dass man das neue Haus auch ja sieht, haben sie bei der Farbwahl Ihrer Häusern eine überaus bemerkenswerte Vielfalt an den Tag gelegt.
Vorsicht ist vor der Freude und dem Spiel der Kinder angesagt. Mitten in den Dörfern rennt auf einmal eine Meute Kids mitten auf die Straße und versucht uns abzuklatschen. Macht man ja gerne, geht aber nicht mit der rechten Gashand. Das wissen wir, aber nicht alle der Kids und so gibts manchmal vermutlich einen eher schmerzhaften Kontakt mit der Maschine. Die Straßenqualität ist unterschiedlich, von schlecht bis sehr schlecht, wobei wir durchaus zugeben, dass wir abseits der Hauptverkehrsstraßen mitten durch das Land der Skipetaren gefahren sind.
Nach einer Holzbrücke und mitten in einem Dorf war Ende der Straße. Roadcaptain fragte zwei Jugendliche und innerhalb von 2 Minuten waren
aus den zwei ca. vierzig geworden. Wahnsinns Geschrei, die Namen der deutschen Fußballgötter sprudelten nur so über die Lippen der Kids und alle wollten doch mal Gas geben. Rasend nett und wenig hilfreich. Wir haben den Weg auch so gefunden und landeten schlussendlich wieder, wo wir hin wollten. Auffallend die überaus große Freundlichkeit, zum Teil Herzlichkeit, die Deutschen entgegengebracht wird. Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege, die „Jungs“ müssen die Heimreise antreten und ich habe Verlängerung gebucht und bleibe zunächst in Albanien. Bis Shokdra alles gut, danach, und nicht in Kukes, wie ich ursprünglich annahm, ging es links ab in die Berge. Und, ich war in einem anderen Albanien. Echte, gute Straßen, baumbestandene Hänge und sanfte, aber schnelle Schwünge durch eine Hügellandschaft, die eher an das Alpenvorland, denn an Albanien erinnerte. Nicht so viele Dörfer, mehr Abstand dazwischen und in den Dörfern kein Geschrei, kein Abklatschversuch von neugierigen Kindern, einfach Dörfer, die in der Sonne da lagen und richtige Cafes und Restaurants. Von den Hinweisen her scheint es sich aber auch um die touristische Region Albanien zu handeln, jedenfalls ein Genuss zum Fahren. Doch dann verließ mich mein Straßenglück. Das Navi zeigte nach rechts, was ich eigentlich komisch fand, denn ich war auf der guten Straße und die Qualität nach der Abzweigung sah von vorneherein nicht so gut aus. Aber, ich glaube ja an das Gute im Menschen und dachte nach 1 bis 2 KM wird das wieder gut.
Eigentlich hatte ich nicht unrecht, ich musste ja nur die 1 und die 2 zusammenzählen und ein Null dran setzen, dann stimmte es. Armes, armes Ped. Von einer Straße zu sprechen war eigentlich nicht mehr möglich, so ähnlich, wie nach der Brücke, wo wir umkehren mussten, meines Erachtens jedoch schlimmer. Schlaglöcher in Badewannengröße und kein Schwein, den man irgendwann nach dem richtigen Weg hätte fragen könne. Nachdem mich das Navi zweimal auf tatsächliche Wiesen- bzw. Feldwege leiten wollte, habe ich es wegen vermutetem „Hitzeschaden“ ausgeschaltet und bin der Nase nach weitergefahren. So richtig lustig fand ich das alles nicht. Und wenn du dann oben in den Bergen fährst, links unten im Tal die Autobahn siehst und du kommst einfach nicht runter, sondern nur noch weiter rauf, ist es frustrierend. Irgendwann vor Kukes kam ich dann wieder auf die Autobahn und die ging es dann mit kurzen Unterbrechungen bis nach Pristina. Diese Stadt konnte man vor 20 Jahren vergessen und kann das getrost auch heute noch. Reichtum und Elende Tür an Tür, Straßen schmutzig, staubig und laut, Verkehr ähnlich Tirana, nur durchsetzt mit UN Fahrzeugen. Das Hotel OK, das Fußballspiel eher mäßig, viel Hektik, drückende deutsche Überlegenheit, aber torlos.
Am nächsten Morgen weiter über Mitrovica und eine wunderschöne Tallandschaft und supertolle Straßen in Richtung Serbien. Entlang des Flüsschens Ibar in dramatisch schöner Landschaft. Unterwegs in Gegenrichtung Polizei mit Kamera, was mir später durchaus noch zu Nutze kommen sollte. Ein sehr freundliche Kosovarischer Grenzer fertigte mich schnell ab und ein Häuschen weiter, das Gegenteil. Mürrischer, schweißeliger Serbe, der in meinen Pass schaut und anschließen „No“ sagt und auf einen Montenegrinischen Einreisestempel mit Auto und Pfeil zeigt. Ratlosigkeit. Mein serbisch ist auf Worte begrenzt, die ich ihm nicht sagen wollte. Also muss ich mit der Maschine rechts ran und er geht samt Paß und „Motodokumente“ weg. Einige Zeit später, die Grenze war natürlich so lange schlichtweg geschlossen kommt er mit seiner Vorgesetzten zurück. Aber hallo, slawische Schönheit, gut geschnittenes Gesicht, schwarze, lange Haare, groß und schlank und irgendwie wurde die Uniform total gut ausgefüllt. Sofort war ich für eine Verhaftung, Einzelverhöre, Haftnacht und ähnliches bereit, aber alles wieder mal nichts. Ihr Englisch war besser, als das des Zöllners, dessen war nämlich Null, aber immer noch so schlecht, dass ich womöglich jetzt doch noch dort stünde, wenn nicht ein LKW Fahrer mit altem deutschen Daimler und jetziger lokaler Speditionsadresse sich helfend eingebracht hätte. Dieser völlig lokale Grenzübergang, offensichtlich nur für den kleinen Grenzverkehr gedacht, hatte nicht die Autorität ausländische PKW’s mit einem Einreisestempel zu versehen. Also keine Einreise „I’m so sorry“, sagte sie wenigstens und lächelte (und wie)! Aber der Umweg war ja ganz einfach und die 150 Mehrkilometer ja ein Klacks. Und trotzdem kann ich
ihr nicht böse sein. Erstens konnte ich die Strecke am See entlang mit tollen Kurven nochmal bis Mitrovica zurückfahren, wobei mir das Wissen um den Standort der radarbewaffneten Polizei sehr zu passe kam, um dann eine alberne Landstrass nach Pec nehmen, aber dann, Jungs, dann kam eine der tollsten Strecken, die ich absolut unter die ersten 5 meiner Lieblingsstrecken aufnehmen. Pec – Rozaije – Bernae – Bijelo – Sarajevo. Das muss der Himmel aller Pedfahrer sein. Zwischen Pec und Rozaije ein Pass zum schwindlig fahren. Ziemlich leer und mit viel Platz. Danach hört es aber nicht auf. Schlucht an Schlucht, Tal an Tal. Vielleicht hatte ich Glück, dass es Freitagmittag war, wenig Verkehr auf der ganzen Strecke und wenn doch, na ja in einem Hurra. Zwischendurch eine Industriebrache namens Stari Grad aber ansonsten alles erste Sahne. Mit 2 Stunden Verspätung kam ich dann in Sarajevo an und selten war ich an meinem Geburtstag so geschafft wie an diesem Abend. Trotzdem, Freitag abends, Fasten vorbei und proppe volle Fußgängerzone und die Menschen total aufgebrezelt (na ja, Männer deutlich weniger als Frauen), aber durch und durch ein Genuss (das Essen mein ich). Hotel gut, mittendrin, modern, Parkplatz vor dem Haus, rasend netter Empfang. Das Tourist Office in Sarajevo endet in einer Gasse mit Wasserpfeifen-Läden, einer am anderen, total süßer Duft und auch hier irre eng. Immer noch 30 Grad.
Wunderbarer Abend, ruhige Nacht und morgens weiter nach Mostar, So schön die Landschaft so unschön die permanenten Geschwindigkeitsbegrenzungen, die sich auch auf freier Strecke und Landstraße über viele Kilometer auf 60 km/h belaufen. Über die M17 durch fruchtbare Flächen über Ovcari und die Ebene von Grad schlängelt sich die Straße nach Kronjic. Weiter entlang dem Jablanicko See, der in der Tat zum Verweilen einlädt und eine touristische Hochburg ist. Die Straße folgt aber der Neretva durch eine rasend schöne Landschaft bis Mostar. Nein, der erste Eindruck täuscht, Mostar liegt nicht in Asien, obwohl die Anzahl der Souvenir Verkäufer an der „Alten-Brücke“ nur noch durch die asiatischen Touris übertroffen wird. Wahnsinns heiß und daher nur ein kurzer Espresso und schnell weiter über eine weite Ebene mit schnurgerader Straße nach Tomislav. Von dort aus am Busko See entlang Richtung Livno. Schön, aber nicht aufregend. Danach wird’s deutlich besser, es geht in eine Bergwelt und die Straßen sind entsprechend. Insbesondere der Abschnitt zwischen Resanovic und Drvar hat es wieder einmal in sich. Hier taucht man ein in eine Bosnische Landschaft, die nahezu „aufgeräumt“ ist, wenn nicht diese Unmengen Müll wären, die überall herumliegen und diese schöne Landschaft versauen. Hier in dieser Gegend erholen sich auch die Bosnier und entsprechend gut ist das Angebot. In Bihac ist der Tag dann zu Ende und an einem Wehr liegt ein Hotel, dessen Aussicht schon traumhaft romantisch ist. Auf der Terrasse am Fluss sind Essen und Wein schmackhaft un lassen einen schönen, entspannten Fahrtag ausklingen.
Morgens geht’s dann weiter an der Una entlang, die rechts von mir fließt. Dann links abbiegen in das Gebiet „Ostrozac na Uni“ und es sind wieder diese irren Kehren, bergan durch die bewaldete Region. Die absoluten Hauptstraßen meide ich bewusst und genieße die Fahrt durch die bäuerlich geprägte Landwirtschaft über gute und geschwungene Straßen bis Pecigrad. Ackerflächen und Wälder prägen auch danach das Bild. und bei Velika Kladusa eine der ach so beliebten Grenzen, aber auch die geht vorüber und in Kroatien komme ich dann irgendwann wieder auf die „1“ und sofort wird der Verkehr in Richtung Ljubljana spürbar stärker. Bei Melitka die unvermeidbare nächste Grenze und dann gilt es einfach ein paar Kilometer Strecke zu machen. An Ljubljna vorbei auf der A2, um bei Prodbrezje rechts ab auf die 111/91 in Richtung Trzic bzw. Loiblpass.
Immer wieder ein Genuß dieser Pass, insbesondere wenn man es schafft, sich vor die Busse zu setzen. Ich hab’s dieses Mal gut geschafft und n der österreichischen Grenze haben Sie noch nicht einmal in meine beiden Koffer geschaut, ob ich vielleicht in jedem je einen halben Flüchtling transportiere. In Klagenfurt kam ich gerade zusammen mit einer Regenfront an, das war ein Zeichen zum Übernachten und zwei Saunagänge zu genießen und ein gemütliches Abendessen einzunehmen. Einziger Wermutstropfen war die Gewissheit, dass es am nächsten Tag vorbei sein wird (schnief).
Da ich am nächsten Tag bis in die Nacht hinein zu fahren hatte, wollte ich mein Abblendlicht richten lassen, da die Birne unterwegs irgendwo den Geist aufgegeben hat. Also Internet, BMW Motorrad gesucht und auf „Mega Bike Kärnten“ in Villach gestoßen. Angerufen, hingefahren und bin auf einen absolut super Laden gestoßen. Freundlich, schnell und unkompliziert, Maschine kurz hereingeholt und der Kaffee war noch nicht ausgetrunken, da stand sie schon wieder vor mir. Absolut empfehlenswert.
Aus Villach raus und im Angesichts der Wolken zügig in Richtung Spittal. Danach hellte es sich auf und war trocken schwül und eine angenehme Fahrt mit Abzweigung zum Großglockner. Ein paar nette Worte mit der überaus freundlichen Dame am Mauthäuschen, ein paar Bemerkungen übers Wetter und ich glaubte so ein kleines verschmitztes Lächeln in Ihrem Gesicht gesehen zu haben, als ich davon sprach, dass es schön und trocken sei und sie antwortete „Schaun mer mal“. Tja, sie wusste mehr, aber offensichtlich wollte sie doch die Mautgebühr kassieren und so fuhr ich wirklich wohlgemut und zügig himmelan. Das trifft es insofern nahezu wortgenau, weil ich nach wenigen Kilometern direkt in den Wolken fuhr. Die Kombination Regen und keine Sicht macht definitiv nur bedingt Spaß. Auf der anderen Seite in Ferleiten erst mal einen heißen Kaffee und kurz Aufwärmen und weiter geht’s. Das schöne, auch an diesem Regen ist, irgendwann hört er auf und in Bruck war es dann soweit. Beim Tanken kam die Sonne raus und ich traf zwei Pedfahrer, die mit ihrer Gruppe haderten. Zu schnell, zu langsam, bei Regen manche ganz abgebrochen, niemand weiß wer wo ist und sie sitzen jetzt da und warten. Ich habe mir alles angehört und keinen Kommentar dahingehend gegeben, warum ich gerne alleine fahre. Weiter in Richtung Kitzbühl, dann auf die Autobahn Richtung Innsbruck und über den Achensee bzw. Achenpass zu meinem Tagesziel, dem Tegernsee.
Das war die Tour 2016, insgesmat rund 5.500 km (Start und Ziel sind bei mir Bargteheide, das ist der Ort, dessen Nachbarschaft sich Hamburg bestimmt rühmt) ich hoffe nicht die letzte in diesem Jahr.
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